Dienstag, 7. Februar 2012

Shivanasamudra, Talakad, Somanathapura


Unser letzter Sonntagsausflug ins Grüne führte uns Richtung Mysore zu den Wasserfällen bei Shivanasamudra und den Tempeln von Talakad und Somanathapura. Neben Daniel war diesmal auch Regina mit von der Partie, die gerade ihr zweimonatiges Traineeprogramm bei einer großen deutschen Fensterfirma in Bangalore absolviert. 
Um die geplante Tagesetappe von 320 km zu schaffen, mussten wir schon früh aufbrechen. So konnten wir aber wenigsten bei einem Stopp unterwegs den Affen beim Frühstücken zusehen und auch die Menschen waren gerade dabei sich ein schmackhaftes Mal zuzubereiten: Ziegenköpfe.

Durch die Idylle von Zuckerrohr- und Reisfeldern hindurch ging es über ein paar Brücken weiter zum Wasserfall. 

Aufgrund der Jahreszeit führte dieser zwar nur wenig Wasser, was die Inder dennoch nicht davon abhalten konnte, darunter zu duschen bzw. ein ausgiebiges Bad zu nehmen. Oder man unternahm einfach nur eine Bootsfahrt in den bereits aus Hogenakkal bekannten runden Booten.
An einem Stand am Straßenrand organisierte uns unser Fahrer Nanjunda frisch geschnittene Melonenscheiben, die, wie sich bald herausstellte, mit einer Salz-Pfeffermischung nachgewürzt waren. 
Diese offenbar landestypische Art der Zubereitung sagte uns jedoch nur bedingt zu und so wunderte sich die Standbesitzerin, dass wir nach erstem Probieren weitere Stücke nur in ungewürztem Zustand nachorderten.
Aber am Straßenrand gab es noch weitere Kuriositäten zu beobachten.
So fuhren wir an einer weißen Mauer vorbei, die hübsch angestrichen ganz allein auf weiter Flur stand und konnten anschließend aus nächster Nähe bereits einen Blick auf den noch streng geheimen Erlkönig eines neuen Busmodells von Mercedes-Benz erhaschen. Dessen Konturen waren natürlich gut kaschiert durch farbenprächtige indische Ornamente. Aber auch im Zweiradbereich konnten uns die neuen geräumigen indischen Mopedmodelle überzeugen, die spielend mit allerlei Transportaufgaben fertig wurden.













Weiter ging es zu den Tempeln in Talakad, die einst schon mal in Sanddünen versunken waren, bevor man sie wieder freilegte. 
Heute werden sie durch Betonwände vor der Wieder-verschüttung bewahrt und sind von Eukalyptus-bäumen umsäumt. Und obwohl diese etwas Schatten spendeten, machte mich die Hitze doch etwas durstig. Deshalb genehmigte ich mir erst mal eine frische Kokosnuss, um deren lauwarmen Saft zu schlürfen.
Doch dessen erfrischende Wirkung war leider nur sehr begrenzt und so legten wir auf dem weiteren Weg nach Somanathapura noch eine kleine Pause ein, um uns in einem Dorf noch ein schönes kühles Kingfisher zu holen.
Am Straßenrand konnten wir Arbeiter dabei beobachten, wie sie riesige Metallpfannen fertigten. Diese werden vermutlich zum Kochen von Zuckerrohrsaft bzw. Melasse genutzt, aus der dann später der beliebte indische Whiskey gebrannt wird. Das konnten mir die Arbeiter in Ermangelung ihrer Englischkenntnisse leider nicht so gut erklären, aber wozu hat man schließlich Wikipedia ;-)
Der Typ links im Bild war jedenfalls cool drauf und trug, wie man sieht, beim Schweißen einfach eine Sonnenbrille. 

Auf den Hirsefeldern der Gegend konnte man Grabmale begutachten, die sich offenbar einige der Großgrundbesitzer leisteten. 

Schließlich erreichten wir die letzte Etappe unserer Tour, den Chennakesava Temple von Somanathapura. Dieser erfreute sicherlich nicht nur uns mit seinen detailreichen Steinschnitzereien im Außen- und Innenbereich, sondern auch die drumherum spazierenden Hindus.