Einen der wenigen erschlossenen Tauchspots des indischen Festlandes findet man an der Westküste Karnatakas nahe dem Pilgerstädtchen Murudeshwar.
Dem Lockruf unserer Tauchschule in Bangalore folgend bestiegen Daniel und ich am Freitag den Nachtbus, um auch dieses Plätzchen etwas näher zu erkunden. Der Ort kann u.a. mit der drittgrößten freistehenden Shiva-Statue der Welt aufwarten (37 Meter hoch).
So nutzten wir die Gelegenheit, uns die Stadt etwas näher anzuschauen. Wie sich herausstellte, verfügt diese nicht nur über eine ausgedehnte Tempelanlage mit allerlei liebevoll gestalteter Heiligenstatuen, sondern ist auch ein bei den Einheimischen beliebter Badeort. Kein Wunder bei dem schönen Sandstrand. Am Abend traf man sich in geselliger Runde, um seine Tauchkumpane näher kennen zu lernen. Da war z.B. Tauchlehrer Andy mit seiner Frau, beide Briten, die in der dortigen Hauptsaison eine Tauchschule auf Kreta betreiben und jetzt seit Anfang des Jahres in Indien leben. Geschäftsmann Sanjay, der eigenen Angaben nach reich genug ist, um sich jetzt mal eine längere Auszeit zu genehmigen, reiste schon seit einiger Zeit mit seinem Fahrer durchs Land und wollte nun auch das Tauchen ausprobieren.
Last but not least Snehal und Janitra aus Mumbai. Zwei abenteuerlustige junge Inderinnen, die gerade dabei waren, ihre ersten Taucherfahrungen im offenen Meer zu sammeln.
Am nächsten Morgen war es dann auch endlich soweit. Wir stiegen alle in ein kleines Dinghy, ein umgebautes traditionelles Fischerboot, um die eineinhalbstündige Fahrt zu unserem Tauchspot auf uns zu nehmen. Schliesslich lag sie vor uns: Netrani Island.
Das Wasser warm, die Sicht ganz annehmbar und die Unterwasserwelt wie immer atemberaubend. Highlight war diesmal ein Schwarm Barracudas, der dicht an der Oberfläche seine Bahnen zog und die lauernden Muränen mit ihren respekt-einflößenden, scharfen Zähnen.