Donnerstag, 3. Mai 2012

Kurztrip nach Nordgoa

Der Brückentag vorm Labour Day kam Daniel und mir gerade recht, um über's lange Wochenende einen kurzen Strandurlaub in Goa einzulegen. Also hieß es zunächst erst mal wieder ab in einen Sleeper Coach und 15 Stunden Busfahrt hinter uns bringen. Diesmal sollte es in den Norden des strandreichen Bundeslandes gehen, denn den Süden kannte ich schon von meinem Indienurlaub vor 3 Jahren. Wir stiegen in Panjim aus. Die Hitze war kaum auszuhalten. Jetzt zum Saisonende kurz vor Beginn der Monsunzeit ist es hier am heißesten und am schwülsten. Und auch wenn die Sonne ab und zu durch einen leichten Wolkenschleier verdeckt wurde, so hatten wir trotzdem schnell unseren ersten Sonnenbrand weg.

Zuerst stand Kultur auf dem Programm und so besichtigten wir zunächst die Kirche "Unserer Lieben Frau der Unbefleckten Empfängnis" aus dem Jahre 1619. Heilige Maria! Da ich das Konzept der unbefleckten Empfängnis als überholt und auch ungünstig für die weitere Bevölkerungsentwicklung in Indien ansehe, musste ich dort erst einmal eine aufklärende Predigt für die Einheimischen halten.





Beim anschließenden Bummel durch die Altstadt gab es eine Vielzahl schöner und gut instandgehaltener Häuser in portugiesischem Kolonialstil zu bewundern. Dies sind genau wie die vielen katholischen Kirchen die Hinterlassenschaften der portugiesischen Eroberer.





Weiter ging es mit dem Bus nach Old Goa. Dort gab es eine weitere große Ansammlung von Kirchen und Kirchenruinen aus deren Vermächtnis zu bewundern.







In der Basilica do Bom Jesus konnte man z.B. von weitem die sterblichen Überreste des berühmten Missionars Franz Xaver aus dem 16. Jh. sehen, der dort in einem Sarkophag aufbewahrt wird. Für den perfekten Pilgertourismus durfte natürlich auch eine riesige blutüberströmte Jesus-Statue nicht fehlen, vor der man für Fotos posieren konnte, genauso wenig wie die zahlreichen Souvenirstände mit ihren heilig-christlichen Gadgets (Made in Italy).
Schließlich aber war es an der Zeit, auch den staunenden Kids von Panjim Adieu zu sagen und weiter Richtung Calangute Beach zu fahren, denn nun wollten wir uns endlich für ein Bad ins Arabische Meer stürzen. Das Wetter war ideal dafür und, wie sich zeigte, auch das Wasser war herrlich warm. 
Am nächsten Tag liehen wir uns in der Nähe unserer Unterkunft Motorroller aus, um die weiteren Strände der Umgebung zu erkunden. Der benachbarte Baga Beach war noch recht stark von Indern frequentiert, die dort intensiv das Wassersportangebot von Jetski über Banane-Reiten bis Para Sailing nutzten.
Als wir uns gerade in einer der Strandbars niedergelassen hatten, bewies uns ein kleines Mädchen ihr Verkaufstalent und feilschte schon wie die großen um den Preis für die von ihr angebotenen Snacks (Chips).
Abends ging es recht beschaulich zu, da jetzt zum Ende der Saison kaum noch Touristen anzutreffen waren und schon viele Clubs und Bars geschlossen hatten. Die hervorragende goanische Küche mit ihren zahllosen leckeren Meeresfrüchte-Gerichten konnten wir dennoch genießen.
Tags darauf beschlossen wir, uns noch einmal Roller zu mieten und eine längere Etappe die Küste hinauf bis nach Arambol abzufahren. Nach einigem Verhandeln mit dem Vermieter stellte der uns schließlich seine besten, weil noch fast fabrikneuen Geräte zur Verfügung und das für nur einen minimalen Aufpreis (umgerechnet 5 € statt 3,60 € pro Tag incl. Helm). 



Unterwegs kamen wir durch das für seine legendären Parties bekannte Anjuna Beach. Doch auch hier standen die Kioske, Bars und Strandliegen weitgehend leer. 



Immerhin gab es noch die Möglichkeit, sich am Strand mit einer lokalen Bierspezialität zu erfrischen: 
Das King’s Black Label, wohl eines der wenigen Pilsner, die man in Indien bekommt. So konnte man es sich gut gehen lassen… im herrlich warmen Meer baden oder und einfach nur entspannen, genau wie es und unser haariger Freund hier am Vagator Beach vormachte. 


Dass die große Party wohl schon vorüber war sah, man eindrucksvoll am Morgim Beach. In der Barhütte, bzw. dem was davon noch übrig war, stand nur noch der Kühlschrank. Doch leider war dieser leer und so musste man sich etwas einfallen lassen, um seinen Durst zu stillen, genau wie diese Vöglein hier.










Der kleine, idyllisch an einer Flussmündung gelegene Ashwem Beach hat uns besonders gefallen.




In Arambol angekommen sorgte, neben den vereinzelt anzutreffenden Althippies, die letzte größere Ansammlung von Backpackern für ein entspanntes Beach-Bar-Feeling. 

Allen voran Barbetreiber Charlie, der uns mit seinem charmanten „Everything is possible“ eindeutig zu verstehen gab, dass man bei ihm nicht nur alkoholische Rauschmittel bekommen konnte. Doch wir behielten lieber einen klaren Kopf, mussten wir doch schließlich für den nächsten Tag fit sein. Denn da ging es ja mit unseren Rollern wieder die ganze Strecke zurück nach Calangute, wo wir am Abend schließlich auch den Bus für unsere Rückfahrt nach Bangalore bestiegen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen