Sonntag, 16. September 2012

Ab in den Süden


Wochenende - und immer die selbe Frage: Wo soll es hingehen?

Warum nicht mal bis zum südlichsten Punkt des Subkontinents nach Kanyakumari?


Also auf zum Nachtbus (Sleeper Coach) und ab ab in den Süden.

Dort am Kap Komorin treffen schliesslich der Indische Ozean, das Arabische Meer und der Golf von Bengalen zusammen.
Voll beladen bis aufs Dach (Wenn der normale Kofferraum voll ist, kommt der Rest der Fracht hier einfach aufs Dach) setzte sich unser Bus in Bewegung. Um trotz Schaukeln und Hupen einschlafen zu können, gönnte ich mir einen guten Schluck Whisky. 

Mit Erfolg, denn erst am Morgen wurde ich von den ersten Sonnenstrahlen über den Kardamom Mountains geweckt. Die Landschaft hatte sich verändert und auch an den Temperaturen merkte man schon, dass wir die gemäßigte Dekkan-Hochebene, auf der Bangalore liegt, hinter uns gelassen hatten.
Bei einem Zwischenstopp in Nagercoil war der Bus schon fast leer und auch unsere Fracht wurde hier vom Dach abgeladen.
Auf dem letzten Stück bis zum Ziel konnte man die Landschaft voll genießen. Berge und Palmenwälder wechselten sich mit Windrädern ab.
Der Busfahrer hielt kurz vor Kanyakumari und hieß uns auszusteigen. Die letzen zwei Kilometer bis in den Ort würde es mit zwei Rickshas weitergehen. Da mit uns noch eine Hand voll Inder im Bus waren, bedeutete das für uns, zu fünft eine Ricksha zu teilen – wahrhaft indische Verhältnisse ;-)

Die Aussicht von unserem Hotel aus entschädigte dafür mit einem direkten Blick auf's Meer.
Auch die Wahrzeichen der Stadt waren von hier aus gut zu sehen. Eine katholische Kirche ('Our lady of ransom church') in Neugotischem Stil mit ihrer weißen Fassade. Ebenso wie die beiden vorgelagerten Inseln mit ihren Gedenkstätten. Eine davon ist dem Hindu-Philosophen Vivekananda und die andere dem tamilischen Dichter Trivalluvar gewidmet.
Letzterem wurde zu diesem Zwecke eine 41 Meter hohe Statue errichtet. Das ganze wollten wir uns natürlich aus der Nähe ansehen und so ließen wir uns mit der Ricksha zum Hafen fahren.

Auf dem Weg erregte eine Gruppe junger Polizistinnen unsere Aufmerksamkeit, die, wie es schien, die kleine Bankfiliale bewachte.
Am Hafen angekommen, setzten wir mit der Fähre über. Es stellte sich heraus, dass diese Idee noch eine Vielzahl anderer Besucher hatte.
Und so gab es auf den kleinen Inseln neben viele interessante Menschen auch kreativ gestaltete Papierkörbe, die Monumente und natürlich die Ozeane zu bestaunen.












Über Mittag wurde es ganz schön heiß hier im Süden. Daher ging es im Anschluss an den Strand. Zum Baden lud der zwar nicht ein, aber immerhin bot sich die Gelegenheit für ein Nickerchen auf einem der Fischerboote.
Den Abend ließen wir gediegen bei ein paar Bier auf unserer Hotelterrasse ausklingen.

Am nächsten Tag stand dann nur noch ein Abstecher zur Kirche mit ihren 46 Meter hohen Kirchtürmen und zum Fischerhafen auf dem Programm.

Um zum wirklich süedlichsten Punkt des indischen Festlandes zu gelangen, mussten wir die Mole entlang laufen und hatten dafür von dort einen guten Blick auf das brandneue Atomkraftwerk in der Ferne.


Schließlich ging es zurüeck zum Bus in einer mit Blumen dekorierten Ricksha.

 Auf dem Rückweg nach Bangalore fuhren wir in den Sonnenuntergang...



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