Warum nicht mal bis
zum südlichsten
Punkt des Subkontinents nach Kanyakumari?
Also
auf zum Nachtbus (Sleeper Coach) und ab ab in den Süden.
Dort
am Kap Komorin treffen schliesslich der Indische Ozean, das Arabische
Meer und der Golf von Bengalen zusammen.
Voll beladen bis aufs Dach (Wenn der normale Kofferraum voll ist, kommt
der Rest der Fracht hier einfach aufs Dach) setzte sich unser Bus in
Bewegung. Um trotz Schaukeln und Hupen einschlafen zu können, gönnte
ich mir einen guten Schluck Whisky. Mit Erfolg, denn erst am Morgen wurde ich von den ersten Sonnenstrahlen über den Kardamom Mountains geweckt. Die Landschaft hatte sich verändert und auch an den Temperaturen merkte man schon, dass wir die gemäßigte Dekkan-Hochebene, auf der Bangalore liegt, hinter uns gelassen hatten.
Bei
einem Zwischenstopp in Nagercoil war der Bus schon fast leer und auch
unsere Fracht wurde hier vom Dach abgeladen.
Auf
dem letzten Stück
bis zum Ziel konnte man die Landschaft voll genießen. Berge und
Palmenwälder wechselten sich mit Windrädern ab.
Der
Busfahrer hielt kurz vor Kanyakumari und hieß uns auszusteigen. Die
letzen zwei Kilometer bis in den Ort würde
es mit zwei Rickshas weitergehen. Da mit uns noch eine Hand voll
Inder im Bus waren, bedeutete das für
uns, zu fünft
eine Ricksha zu teilen – wahrhaft indische Verhältnisse ;-)
Die
Aussicht von unserem Hotel aus entschädigte dafür
mit einem direkten Blick auf's Meer.
Auch
die Wahrzeichen der Stadt waren von hier aus gut zu sehen. Eine
katholische Kirche ('Our lady of ransom church') in Neugotischem Stil
mit ihrer weißen Fassade. Ebenso wie die beiden vorgelagerten Inseln
mit ihren Gedenkstätten. Eine davon ist dem Hindu-Philosophen
Vivekananda und die andere dem tamilischen Dichter Trivalluvar
gewidmet.
Letzterem wurde zu diesem Zwecke eine 41 Meter hohe Statue
errichtet. Das ganze wollten wir uns natürlich
aus der Nähe ansehen und so ließen wir uns mit der Ricksha zum
Hafen fahren.
Auf dem Weg erregte eine Gruppe junger Polizistinnen
unsere Aufmerksamkeit, die, wie es schien, die kleine Bankfiliale
bewachte.
Am
Hafen angekommen, setzten wir mit der Fähre über.
Es stellte sich heraus, dass diese Idee noch eine Vielzahl anderer
Besucher hatte.
Und so
gab es auf den kleinen Inseln neben viele interessante Menschen auch
kreativ gestaltete Papierkörbe, die Monumente und natürlich
die Ozeane zu bestaunen.
Über
Mittag wurde es ganz schön
heiß hier im Süden. Daher ging es im Anschluss an den Strand. Zum
Baden lud der zwar nicht ein, aber immerhin bot sich die Gelegenheit
für
ein Nickerchen auf einem der Fischerboote.
Den
Abend ließen wir gediegen bei ein paar Bier auf unserer
Hotelterrasse ausklingen.
Am
nächsten Tag stand dann nur noch ein Abstecher zur Kirche mit ihren
46 Meter hohen Kirchtürmen
und zum Fischerhafen auf dem Programm.
Um zum
wirklich süedlichsten Punkt des indischen Festlandes zu gelangen,
mussten wir die Mole entlang laufen und hatten dafür von dort einen
guten Blick auf das brandneue Atomkraftwerk in der Ferne.
Schließlich
ging es zurüeck zum Bus in einer mit Blumen dekorierten Ricksha.
Auf
dem Rückweg nach Bangalore fuhren wir in den Sonnenuntergang...
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