Es hat schon manchmal so seine Vorteile in Bangalore zu wohnen, denn von hier aus sind es nur zwei Flugstunden bis ins Paradies! Doch fangen wir von vorne an.
Es begann beim Studium der Karte und der Überlegung, wie man den anstehenden Feiertag (Independence Day) nutzen und in einen kleinen Kurzurlaub einbauen könnte. Und so kamen Daniel und ich auf die Idee mit den Malediven, von der dann auch Kollege Marc angetan war.
Von dem was man schließlich so hörte, solle es dort ja ganz schön sein, besonders zum Tauchen.
Also entschlossen wir uns auch noch kurzerhand, eine Tauchschule in Bangalore aufzusuchen (wie sich herausstellte die einzige auf dem indischen Festland) und einen Einsteigerkurs zu machen. Etwa zwei Wochen später hatten wir die Theorie und die „Trockenübungen“ im Pool hinter uns, die Flugtickets in der Tasche und waren startklar.
Schon von oben aus dem Flieger wirkten die winzigen Inseln im azurblauen Meer absolut idyllisch. Die einzige Landebahn auf der Insel des Male Airport reichte Gott sei Dank aus, um sicher zu landen. Rollbahnen sind aus Platzgründen gar nicht erst vorhanden, daher muss der Flieger nach der Landung um 180 Grad drehen und die Landebahn in der Mitte in Richtung Terminal verlassen.
Den ersten Tag verbrachten wir in der Hauptstadt Male. Auch hier ist der Platzmangel allgegenwärtig. So steht Hochhaus an Hochhaus z.T. nur durch enge Gassen getrennt, um die über 120.000 Einwohner der Stadt zu beherbergen. Selbst viele der Autos sind schmaler gebaut als man es gewohnt ist und beim Betreten des 15 m²-Doppelzimmers im Hotel stellte ich automatisch die Frage, ob wir auch wirklich, wie gebucht, eines der größeren Zimmer zugeteilt bekommen hatten.
Doch schließlich waren wir ja hier, um Strand und Meer zu genießen und davon gab es wirklich reichlich. Also erkundeten wir die Insel erst mal nur zu Fuß, was bei den kurzen Entfernungen bequem möglich ist.
Am nächsten Tag war es Zeit, uns auf zu unserem eigentlichen Ziel zu
machen: Dem Bandos Island Resort. Der Transfer per Speed Boot ging flott
vonstatten und so brauchten wir nicht lange zu warten, bis wir unsere
Trauminsel betreten konnten. Eine ganze Insel nur für die Hotelanlage!
Und die Bungalows keine 20 Meter vom Strand und dem
badewannenwarmen, absolut klaren Meer entfernt - ein Traum!
Im Gegensatz zur Hauptinsel Male, wo nach islamischem Brauch Alkohol komplett verboten ist, gab es hier dergleichen nun keine Beschränkungen mehr: Die Hotelbars waren gut sortiert.
Grund genug sich erst einmal einen Cocktail zu leisten.
Apropos leisten... Auf den Resort-Inseln ist fast alles etwas teurer. Für eine 1,5-Literflasche Wasser zahlt man z.B. 2,80 € und entsprechend kostete auch alles andere eine Kleinigkeit mehr.
In der Tauchschule vor Ort lernten wir die letzten Kniffe, die wir für das Tauchen im offenen Meer noch benötigten. Schon dabei konnten wir am Hausriff, nur ca. 30 Meter vom Strand entfernt, einen ersten Eindruck von der faszinierenden Unterwasserwelt gewinnen. Unsere erste Begegnung mit den Riffhaien flößte uns zunächst noch Respekt ein, sie waren schließlich in etwa so lang wie wir selbst. Bei unserem letzten Ausbildungstauchgang am Hausriff gehörten sie dann allerdings schon fast mit dazu.
Nach zwei Tagen schlossen wir unseren Open Water Diver erfolgreich ab und waren nun bereit, das Gelernte bei eigenen Tauchtrips ohne Ausbilder anzuwenden.
Und das taten wir auch sogleich: Am Morgen unseres vorletzten Tages auf Bandos bestiegen Daniel und ich das Tauchboot, das uns zu zwei beliebten Tauchplätzen bringen sollte. Unser Guide Hassan sprang mit seiner Schnorchel-Ausrüstung immer als erster ins Wasser, um die Strömung zu prüfen. Am ersten Riff, dem „Barracuda Giri“, war diese zu stark, weshalb wir weiterfuhren zum „Sunlight Thila“. Diese Entscheidung sollten wir nicht bereuen. Bevor's ins Wasser ging erklärte uns Hassan, dass hier eine gute Chance bestünde, Mantarochen zu sehen. So tauchten wir als erstes gleich mal auf den Grund in 17 Metern Tiefe ab. Bis auf den sandigen Meeresboden und ein paar Steinen gab es dort aber zunächst nichts zu sehen. Doch Hassan signalisierte, wir sollten uns auf den Boden kauern und abwarten.
Nach ein paar Minuten war es schließlich soweit. Von hinten näherte sich langsam der erste Manta. Faszinierend leicht und lautlos bewegte er sich durchs Wasser, seine ausgebreiteten Schwingen auf und ab schlagend, wie ein riesiger Vogel, nur in Zeitlupe, bis er schließlich direkt über mir war und uns keine zwei Meter mehr trennten.
Ein unbeschreiblicher Moment! Voller Respekt und Erstaunen harrte ich unter dem sanften Riesen aus und bemühte mich, meine Atmung unter Kontrolle zu halten. Mit ausgebreiteten Flossen kam dieses Exemplar sicherlich auf eine Spannweite von ca. 5 Metern. Er glitt weiter vorwärts, um dann ca. 20 Meter vor uns eine Kurve zu drehen und wieder auf uns zuzukommen. Nun konnte man seinen riesigen Kopf und sein Maul sehen, in das er sich mit Hilfe seiner Kopfflossen das umherschwimmende Kleingetier hinein schob. Wenig später gesellte sich noch ein zweiter Manta hinzu und drehte gemeinsam mit dem ersten über uns seine Runden. Sie schienen neugierig zu sein und kamen immer wieder bis auf wenige Meter an uns heran, um dann wieder umzudrehen. Das ganze wiederholte sich die nächste Viertelstunde, bis sie schließlich das Interesse verloren und zusammen weiterzogen. Mir kam das auch gelegen, denn mein Luftvorrat ging langsam zur Neige. Hassan bot mir zur Sicherheit an, mit von seiner Flasche zu atmen bis wir unseren Aufstieg beginnen konnten.
Zurück auf dem Boot wurde natürlich begeistert über das Erlebte diskutiert und so erfuhren wir von Tauchkumpane David, dass er so etwas in den 10 Jahren seines bisherigen Taucherlebens noch nicht erlebt hätte. Nach kurzer Verschnaufpause wurde schon unsere nächste Nitrox-Flasche aufgesattelt und ab ging es zu unserem zweiten Tauchspot, dem „Tuna Pass“. Hier tauchten wir zum größten Teil in geringerer Tiefe auf einem sehr schönen Riffrücken und konnten neben zahlreichen bunten Fischlein auch eine riesige Muräne sowie eine Wasserschildkröte beobachten, die unbeeindruckt von uns ihre Bahnen zog.
Kurz vor dem Auftauchen ließ sich auch noch ein Napoleon-Fisch blicken. Damit waren unser Tauchtag und unser Urlaub perfekt. Wir kehrten glücklich und entspannt zur Insel und am nächsten Tag auch leider schon wieder nach Bangalore zurück. Doch dieses Inselparadies wird uns noch lange in Erinnerung bleiben.
Es begann beim Studium der Karte und der Überlegung, wie man den anstehenden Feiertag (Independence Day) nutzen und in einen kleinen Kurzurlaub einbauen könnte. Und so kamen Daniel und ich auf die Idee mit den Malediven, von der dann auch Kollege Marc angetan war.
Von dem was man schließlich so hörte, solle es dort ja ganz schön sein, besonders zum Tauchen.
Also entschlossen wir uns auch noch kurzerhand, eine Tauchschule in Bangalore aufzusuchen (wie sich herausstellte die einzige auf dem indischen Festland) und einen Einsteigerkurs zu machen. Etwa zwei Wochen später hatten wir die Theorie und die „Trockenübungen“ im Pool hinter uns, die Flugtickets in der Tasche und waren startklar.
Schon von oben aus dem Flieger wirkten die winzigen Inseln im azurblauen Meer absolut idyllisch. Die einzige Landebahn auf der Insel des Male Airport reichte Gott sei Dank aus, um sicher zu landen. Rollbahnen sind aus Platzgründen gar nicht erst vorhanden, daher muss der Flieger nach der Landung um 180 Grad drehen und die Landebahn in der Mitte in Richtung Terminal verlassen.
Den ersten Tag verbrachten wir in der Hauptstadt Male. Auch hier ist der Platzmangel allgegenwärtig. So steht Hochhaus an Hochhaus z.T. nur durch enge Gassen getrennt, um die über 120.000 Einwohner der Stadt zu beherbergen. Selbst viele der Autos sind schmaler gebaut als man es gewohnt ist und beim Betreten des 15 m²-Doppelzimmers im Hotel stellte ich automatisch die Frage, ob wir auch wirklich, wie gebucht, eines der größeren Zimmer zugeteilt bekommen hatten.
Doch schließlich waren wir ja hier, um Strand und Meer zu genießen und davon gab es wirklich reichlich. Also erkundeten wir die Insel erst mal nur zu Fuß, was bei den kurzen Entfernungen bequem möglich ist.
Doch trotz der begrenzten Fläche scheinen die Malediver ihre Autos und
Motorräder zu lieben, denn kurz nach Sonnenuntergang bildeten sich schnell
Blechlawinen auf den Straßen. Ein jeder wollte offenbar schnell nach Hause zum
Schlemmen. Es war schließlich Ramadan und wir in einem muslimischen
Land. Bis dahin verbrachten viele ihre Zeit damit, sich auszuruhen oder
Drachen steigen zu lassen.
Im Gegensatz zur Hauptinsel Male, wo nach islamischem Brauch Alkohol komplett verboten ist, gab es hier dergleichen nun keine Beschränkungen mehr: Die Hotelbars waren gut sortiert.
Grund genug sich erst einmal einen Cocktail zu leisten.
Apropos leisten... Auf den Resort-Inseln ist fast alles etwas teurer. Für eine 1,5-Literflasche Wasser zahlt man z.B. 2,80 € und entsprechend kostete auch alles andere eine Kleinigkeit mehr.
Nach zwei Tagen schlossen wir unseren Open Water Diver erfolgreich ab und waren nun bereit, das Gelernte bei eigenen Tauchtrips ohne Ausbilder anzuwenden.
Und das taten wir auch sogleich: Am Morgen unseres vorletzten Tages auf Bandos bestiegen Daniel und ich das Tauchboot, das uns zu zwei beliebten Tauchplätzen bringen sollte. Unser Guide Hassan sprang mit seiner Schnorchel-Ausrüstung immer als erster ins Wasser, um die Strömung zu prüfen. Am ersten Riff, dem „Barracuda Giri“, war diese zu stark, weshalb wir weiterfuhren zum „Sunlight Thila“. Diese Entscheidung sollten wir nicht bereuen. Bevor's ins Wasser ging erklärte uns Hassan, dass hier eine gute Chance bestünde, Mantarochen zu sehen. So tauchten wir als erstes gleich mal auf den Grund in 17 Metern Tiefe ab. Bis auf den sandigen Meeresboden und ein paar Steinen gab es dort aber zunächst nichts zu sehen. Doch Hassan signalisierte, wir sollten uns auf den Boden kauern und abwarten.
Nach ein paar Minuten war es schließlich soweit. Von hinten näherte sich langsam der erste Manta. Faszinierend leicht und lautlos bewegte er sich durchs Wasser, seine ausgebreiteten Schwingen auf und ab schlagend, wie ein riesiger Vogel, nur in Zeitlupe, bis er schließlich direkt über mir war und uns keine zwei Meter mehr trennten.
Zurück auf dem Boot wurde natürlich begeistert über das Erlebte diskutiert und so erfuhren wir von Tauchkumpane David, dass er so etwas in den 10 Jahren seines bisherigen Taucherlebens noch nicht erlebt hätte. Nach kurzer Verschnaufpause wurde schon unsere nächste Nitrox-Flasche aufgesattelt und ab ging es zu unserem zweiten Tauchspot, dem „Tuna Pass“. Hier tauchten wir zum größten Teil in geringerer Tiefe auf einem sehr schönen Riffrücken und konnten neben zahlreichen bunten Fischlein auch eine riesige Muräne sowie eine Wasserschildkröte beobachten, die unbeeindruckt von uns ihre Bahnen zog.
Kurz vor dem Auftauchen ließ sich auch noch ein Napoleon-Fisch blicken. Damit waren unser Tauchtag und unser Urlaub perfekt. Wir kehrten glücklich und entspannt zur Insel und am nächsten Tag auch leider schon wieder nach Bangalore zurück. Doch dieses Inselparadies wird uns noch lange in Erinnerung bleiben.
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