Mittwoch, 9. November 2011

Chennai, Tempel & Biryani


Kollege Chavan berichtete mir von seinem Vorhaben, unserem Kunden Ford in Chennai einen Besuch abzustatten, bei dem er auch gleich mich mit vorstellen wollte. Die Strecke ließ sich hin und zurück bequem an einem Tag mit dem Auto bewerkstelligen. Am Stadtrand von Chennai befinden sich bereits einige große Automobilwerke u.a. von BMW, Mitsubishi, Hyundai, Renault-Nissan und repräsentieren damit fast ein Drittel der indischen Automobilindustrie. Eine weitere gigantische Großbaustelle ließ sich vom Straßenrand aus bewundern.. offensichtlich hat auch Daimler noch viel vor in Indien.
Meinen indischen Kollegen nach, zählt Chennai im Sommer zu den heißesten und schwülsten Orten ganz Indiens. Doch zum Glück ist hier aber gerade erst die Regenzeit zu Ende gegangen und so war es bei unserem Besuch noch ganz erträglich.
Auf dem Rückweg vom Meeting blieb auch noch Zeit einen Stopp beim goldenen Tempel von Sripuram einzulegen, angeblich dem größten seiner Art weltweit. Es war gerade dunkel geworden und die Scheinwerfer der Beleuchtungsanlagen tauchten das mit Blattgold beklebte Heiligtum in einen schönen heiligen Schein. Für den besonderen Fassadenschmuck zeichnete offensichtlich ein Privatmann (Hr. Sri Narayani Peedam) verantwortlich, dessen Konterfei allgegenwärtig neben den Heiligenfiguren zu sehen war. Außerdem erhielt dieser heilige Ort durch die hohen Eintrittsgelder (4 EUR) und die zahlreiche Souvenir- und Snackshops einen ziemlich kommerziellen Anstrich. Fotos selber schießen war folglich auch verboten, kaufen jedoch erlaubt.
Zum Abendessen gab es Biryani. Dabei handelt es sich um ein einfaches, mittelscharfes Reisgericht das auch ein paar Fleischstückchen (meist Lamm oder Huhn) enthält. Serviert wird das ganze traditionellerweise auf einem Bananenblatt, wozu man nur noch rohe gehackte Zwiebeln reicht. Gekocht wird dieses Gericht typischerweise in nur einem einzigen riesengroßen Topf und zwar auf Holzkohleflamme. In unserem Restaurant, dem Star Biryani, gab es über der Kochstelle noch nicht einmal einen Rauchabzug bzw. Schornstein, aber wozu auch: Eine Tür hatte der Laden eh nicht und war wie die meisten Geschäfte zur Straße hin offen.

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