Montag, 14. November 2011

Zu Besuch bei Sunder


Letzten Sonntag folgten meine beiden deutschen Kollegen Daniel und Valerie und ich der Einladung unseres indischen Kollegen Sunder ihn in seiner Heimatstadt Krishnagiri zu besuchen.
Am Fuße eines felsigen Berges gelegen, wirkte die Gegend durch die grüne Landschaft mit ihren Kokospalmen und Reisfeldern sehr idyllisch und war uns eine willkommene Abwechslung zur Betriebsamkeit der staubigen Großstadt Bangalore. Als Gastgeschenk kauften wir unterwegs an einer Raststätte ein paar indische Süßigkeiten. 
Voller Stolz zeigte uns Sunder sein kürzlich fertiggestelltes Haus und stellte uns seine Familie vor. Leider habe ich noch immer Schwierigkeiten, mir die oft exotisch klingenden, indischen Namen einzuprägen und richtig auszusprechen. Auf jeden Fall bereiteten uns sein 12 Jahre alter Sohn und seine Frau, eine Mathe-Lehrerin, einen herzlichen Empfang. Auch seinen Vater, ein Anwalt, und die Familie seines Bruders, Schulleiter einer Privatschule, dessen Tochter, Architekturstudentin in Bangalore, lernten wir kennen. Natürlich lag es ihnen auch am Herzen, uns noch vor dem gemeinsamen Mittagessen ihre Schule zu zeigen.
Auf dem Schulkomplex wurden gerade Vorprüfungen zum Abitur abgelegt. Wir erfuhren auch, dass die Schule eng mit der Raumfahrtbehörde ISRO zusammenarbeitet, die hin und wieder vorbei schaut, um sowohl den Unterricht zu bereichern, als auch die Kinder für Technik und Astronomie zu begeistern. Der Bruder war auch wissbegierig mehr von uns über das deutsche Bildungssystem zu erfahren. In seiner Schule für über 1500 Schüler sind alle Altersstufen vom Kindergarten bis zum Abitur zusammen untergebracht, die Klassenstärke beträgt bis zu 45 Schüler und jeden Tag wird insgesamt 30 Minuten lang meditiert bzw. auch eine so genannte Minute der Ruhe eingehalten, um die Konzentrationsfähigkeit der Kinder zu schulen.
Ein paar Kilometer entfernt, befand sich noch ein weiteres Schulgebäude im Bau, bei dem wir auch einen Blick in die Klassenzimmer werfen konnten. 
Trotz dem eher unscheinbaren Äußeren waren die Klassenräume innen zum Teil mit moderner Technik ausgestattet. So gab es anstelle der Tafel einen Beamer, der auf eine Leinwand projizierte, auf der man nicht nur schreiben, sondern auch interaktiv Computerprogramme ausführen und ins Internet gehen konnte.

Im Anschluss fuhren wir noch zu einem nahe gelegenen Staudamm (Krishnagiri Reservoir Dam), an den sich ein sehr schön angelegter grüner Park anschloss. Auf dem Weg dorthin gab es das einfache Dorfleben zu bewundern, denn die Bauern waren gerade emsig dabei, ihre Reisernte einzufahren.

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen