Dienstag, 16. August 2011

Ooty und zurück


Letztes Wochenende war es an der Zeit, einen Ausflug in die nähere Umgebung südlich von Bangalore zu machen. Nach einigen Überredungen konnte ich schließlich meinen Fahrer Ramesh davon überzeugen, uns auch am Samstag die etwas weitere Strecke zu fahren. Mit von der Partie waren neben meinen indischen Kollegen Kiran und Chavan auch unsere zwei deutsche Praktikanten Matthias und Ferdinand, die etwas Abwechslung in ihren 8-wöchigen Indienaufenthalt bringen wollten. So machten wir uns auf den Weg nach Mysore.

Unterwegs musste natürlich erst einmal ein indischer McDonald's inspiziert werden. Und es ist wahr: Keine rind- oder schweinefleischhaltigen Burger weit und breit. Neben den vegetarischen McVegie, McSpicy Paneer und McAloo Tikki waren der Filet-o-Fisch (FischMac) und der McChicken die einzigen fleischhaltigen Burger. 

 

Frisch gestärkt ging es weiter nach Mysore zur Besichtigung der St. Philomena's Church, einem Nachbau des Kölner Domes aus den 30er Jahren, und des wirklich riesige Zoos.











Vorm Betreten des anschließend besichtigten Maharaja-Palastes musste man zwar die Schuhe ausziehen, ansonsten gab es aber nur den üblichen palasttypischen Prunk & Kitsch zu sehen und der haute uns nicht unbedingt von den Socken. Merkwürdig nur, dass zur allabendlichen Festbeleuchtung am gesamten Gebäude noch ca. 80.000 Glühbirnen angebracht sind, und das, wo man heutzutage in Indien so gut wie überall Energiesparlampen antrifft. Den Abend ließen wir schließlich bei einem Restaurantbesuch mit reichlich scharfem Essen und Bier ausklingen, um gestärkt für den nächsten Tag zu sein. Dieser begann heiligerweise damit, dass wir uns im nahegelegenen Chamundi-Tempel den obligatorischen roten Punkt auf die Stirn malen ließen.

So gesegnet ging es schließlich weiter zum Mudumalai National Park. Einem Wildtierreservat, in dem allerlei einheimische Tiere wie Tiger, Elefanten, Pythons und Krokodile auf uns warteten. Und tatsächlich konnten wir einige Elefanten in freier Wildbahn nicht weit vom Straßenrand beobachten. Tiger sind uns leider (oder sollte ich sagen glücklicherweise) nicht begegnet, dafür aber eine Büffelherde, die direkt vor uns die Straße überquerte. 

Zur letzten Station vor unserer Rückreise führte uns unser Weg die nicht enden wollenden Serpentinenstraßen die Nilgiriberge hinauf nach Ooty. Der Bergort auf 2300 m Höhe über dem Meer ist umgeben von malerischen Teeplantagen und Pinienwäldern, die zusammen für eine angenehm frische Luft sorgen. Beim Anblick der vom Hochnebel umhüllten Bäume fühlte ich mich unweigerlich an Herbstspaziergänge durch taubedeckte deutsche Nadelwälder erinnert. Die Rückreise nach Bangalore zog sich schließlich den Straßenzuständen geschuldet etwas in die Länge (6 Stunden), so dass wir erst gegen Mitternacht wieder zurück waren. Glücklicherweise war am Montag ja frei und so konnte ich ausschlafen, während die Inder schon früh damit begannen, ihren Independence Day zu feiern.

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